Herzlich Wilkommen liebe Ahnungslosen!

erstmal festgefroren!!

Donnerstag, 17. Mai 2012

das neue EinsPlus - die Formate seziert


Bisher habe ich nur die Sendungen der digitalen Programme des ZDF verfolgt. Dort laufen unglaublich innovative und hochwertige Formate. Allein auf ZDF_neo mit Neo Paradise, Stuckrad Latenight, Bamblue, Eppert Sucht.., Wild Germany usw. gleich mehr als eine handvoll toller Formate. Dazu kommt zdf.kultur, die mit Sendungen wie der großartigen Talk-Show Roche und Böhmermann sowie den Formaten mit Katrin Bauerfeind punkten. Dazu gibt es die Pixelmacher, die auch ab und zu einen Blick wert sind. Der letzte nennenswerte Digitalkanal ist zdf-Info, hier laufen hauptsächlich Wiederhohlungen, aber auch z.B. zdf Login ist als Polittalk mit Zuschauerintegration bzw. interaktion ganz nett.(Hier hat Norbert Röttgen immerhin seine kontroverse (versehentliche) Äußerung über die Entscheidungsmacht der Wähler getroffen).

Nun kam also auch die ARD auf die Idee einen seiner unzähligen Digitalkanäle (Theater, Festival und was es da nicht alles gibt..) ab dem 30.4.2012 an ein jugendlichers Publikum anzupassen. Die Reform betrifft (leider, aber immerhin) nicht das gesamte Programm sondern lediglich die Primetime, was wahrscheinlich daran liegt, dass das Sendematerial nicht ausreicht, ein Vollprogramm mit neuen Sendungen wäre wohl auch zu aufwendig und kostspielig gewesen. Alle hier vorgestellten Formate sind halbstündig.
Da die neunen Sendungen, die in wöchentlichem oder zweiwöchentlichem Rythmus produzeirt werden, wird es wohl zu einigen Wiederhohlungen innerhalb der Sendezeit von 20-24 Uhr über eine Woche hinweg kommen.

Ich habe mir jeweils die erste Folge jeder neuen Sendung angeschaut und mir dazu einige Gedanken gemacht. Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt, jedoch habe ich mit den Formaten, die mich vom gurndlegenden Konzept her am Meisten ansprechen und interessieren angefangen.

Wer wissen möchte wovon ich rede, kann sich die Sendungen entweder auf der Seite von Eisplus
oder auf dem Youtube channel ansehen.

Das neue Games-Magazin auf EinsPlus wird moderiert von zwei mir völlig unbekannten Gesichtern.  


Frederik Peters und Stefan Bächle heißen die.
 Die beiden, besonders der Jüngere(Steffan) wirken noch etwas unsuverän und unsicherer im Vortragen der vorgeschriebenen Texte. So wirk das Ganze noch sehr bemüht und gewollt bzw. gezwungen lässig z.b. als am Anfang den Begriff "looten" einbaut wurde. So als ob der Regisseur eingeworfen hätte: "Sag was mit looten, damit wir nerdig, hip und firsch und ganz und gar nicht angestaubt wie die restlichen Öffentlich-Rechtlichen wirken."
Inhaltlich kann Relaod überzeugen und somit sollte man dem Format die Zeit geben den richtigen Ton und Stil zu finden. Apropos Inhalt: Im obligatorischen Verglleich einer neuen Games-Sendung mit dem Klassenprimus "Gameone" hat Reload den Vorteil der doppelten Sendezeit.(30 statt 15 min). Dazu kommt der Bildungsauftrag des Öffentlich-rechtlichen, was zusammen dafür sorgt, dass insgesamt mehr Möglichkeiten da sind ausführlicher zu werden. So kann bspw. vermehrt abseits von der reinen Vorstellung und Rezension von Spielen berrichtet werden, um tiefer in die Materie eintauchen zu können und bspw. die Wirkungsweisen von „suchtmachenden“ Spielen zu untersuchen bzw. konkret in der 1. Folge: was den Reiz von Diabolo3 ausmacht.
Es ist nicht nur im Abspann zu bemerken, dass Relaod von der selben Produktionsfirma wie genanntes Gameone porduziert wird und auch nicht nur daran, dass die Moderatoren einmal im Gameone Studio auftauchten.


  • Walulis sieht fern                 http://www.einsplus.de/einsplus/walulis-sieht-fern
    Das satirische, medienkritische Format erweckte erstmals meine Aufmerksamkeit als es kürzlich mit dem Grimme Preis ausgeweichnet wurde. Auf Tele5 irgendwann um Mitternacht ist es mir nie aufgefallen(Kompliment an Tele5 sowas überhaupt produzieren zu lassen und zu senden). Nach dem Gewinn kam dann schnell die Meldung, dass Philipp Walulis mit seiner Sendung ins Öffentlich-rechtliche wechseln wird. Irgendwo hab ich gehört, dass "Walulis sieht fern" das "neue Switch Relaoded" ist. Die Sendungen ähneln sich natürlich im Hinblick auf die Einspieler mit nachgestellten bzw. parodierten Fernsehshows. Der Unterschied liegt unter anderem darin, dass Walulis eine anmoderierende und kommentierende Komponente hat. Hier weist Philip Walulis im Grunde konkret darauf hin was in den Einspielern dann schauspielerisch, satirisch auf die Schippe genommen und aufgearbeitet wird. Ein weiterer Unterschied besteht in der Art und Weise der Darstellung. Bei Switch handelt es sich um einen Humor der durch die Überzeichnung der Eigenheiten der Charactere und Situationen entsteht. Bei Walulis sind die dargestellten Personen selbstreferenziell, d.h. ihnen ist bewusst, dass sie bspw. in einem Tatort spielen und wissen, dass alles was geschieht determiniert ist und auf Maximierung der Unterhaltung des Zuschauer abzielt.


  • Beatzz                http://www.einsplus.de/einsplus/beatzz

     Ich habe nicht sonderlich viel Ahnung von Musik. Vor allem nicht von Pop(bin im Metal zu Hause).
    Auch wenn sich dieses Magazin hauptsächlich mit eher mainstreamingen Themen befasst(großes Feature zu Lady Gaga) kommte mich das Ganze überzeugen, weil diese Themen ironisch-kritisch präsentiert wurden und z. B. Pop-Musik mit Hinsicht auf Kommerz ehrlich betrachtet wird.
    Diese Sendung hat mir von der Produktion her am Besten gefallen! Das Studio ist der Kanalisation nachempfunden. Die Aufmachung hat leicht experimentellen Character mit gewöhnungsbedürftigen Kamerafahren und Einstellungen. Auch durch die schnellen und häufigen Schnitte in Kombination mit dem insgesamt hohem Tempo und abwechslungsreichen Ablauf wirkt alles hochwertig produziert. So gbit es eine kurze Top-5-Liste, ein lockeres Quiz mit Deichkind und vieles mehr. Zum Abschluss gab es dann noch einen unplugged Auftritt, der das Ganze nett abrundete.

 Die Sendung ist dank des eindeutigen Namens selbsterklärend. Moderator Piere M. Krause (mir bekannt als Sidekick aus der Harald Schmidt Show und der SWR3 Latenight) besucht samt Ipad incl. 30 Sek. Count-Down Leute zu Hause und spielt ein realtiv klassisches Quiz(ok diese Information war jetzt redundant)
Das große Problem der an sonsten klasse Sendung ist ihr leider geringer production value. Der schwächste aller neuer Sendungen. Kleine Soundeffekte o. Ä. zum einloggen der Fragen hätten einen lässigen Touch hinzugefügt. Krause merkt diese billige Produktionsweise an einigen Stellen selbstironisch an, indem er u. A. auf sein Produktionsteam bestehend aus Produzent, Resigeur usw. verweist(eingenlich ist es nur 1 Kamera-mann). Dadurch erhält die Sendung einen Scharm, der über die low-budgert Produktion hinwegtäuscht.
Ein Solches Format ist demenstprechend stark vom Moderator abhängig und da ist es mit Pierre M. Krause(ja, ich find ihn super) eine tolle Besetzung, der das Ganze, zumindest für mich, im Gurnde alleine trägt und durchgehend unterhaltsam macht.

Hierbei handelt es sich um, wie der Name vermuten lässt, um eine Show, in der der Moderator selbst Dinge ausprobiert bzw. ihm gestellte Aufgaben meistern muss. Im Grunde, wie quiz@home ein komplett auf den Protagonisten(Steffen König) ausgerichtetes Personality Format, ähnlich dem auf ZDF_neo laufenden Herr Eppert sucht, der sich auch schon mal zum Zwecke des Journalismus bzw. der Reportage einen Pornodreh angucken muss. Allerdings muss ich sagen, dass der (ansonsten sympatische) Reporter in diesem Format relativ ausstauschbar und blass wirkt.
Anfangs hat mir die Sendung nicht sonderlich gut gefallen. Es klingt vielleicht stumpf aber ich war in dem Moment überzeugt, in dem Steffen sich in Folge der Erschöpfung nach einem Kampfsporttraining übergeben musste :-) Eine solche Sendung bezieht nun mal ihren Reiz und Spaß daraus, dem Reporter beim Leiden zuzusehen.

In der ersten Folge, die ich gesehen habe, hat Till Schweiger mitgemacht. Natürlich ist ein solches Format mit einem A-Promi als Gast wesentlich sehenswerter als es sonst wohl sein wird, trägt aber dazu bei das Format zu etablieren.
Im Grunde ist Ausflug mit Kuttner ein Abklatsch von Bauerfeind 28:30(zdf.kultur). In dem von mir durchaus geschätzte Fromat trifft sich Katrin Bauerfeind und redet 28.30min mit einem (prominenten) Gast über alle möglichen Dinge. Kuttner´s Sendung ergänzt die reinen Gespräche mit einer Art "Action Komponente", in der sie, in diesem Fall mit Schweiger, Kartfährt und kickert. Dadurch entsteht eine lockere Atmosphäre. Sie begegnet ihren Gästen freundschaftlich auf Augenhöhe.
Insgesamt hat mir das Format "Ausflug mit Kuttner" mit am besten gefallen. Sarah Kuttner schafft es einfach das Ganze mit so einer Gelassenheit, Coolness und Spontanität rüberzubrigen, was der Sendung einen unglaublich hohen Unterhaltungswert verleiht, auch oder gerade weil die Konversationen nie wirklich tief unter die Oberfläche vordringen.

  • Klub konkret     http://www.einsplus.de/einsplus/klub-konkret

     Das Thema der 1. Ausgabe war "Einfach dagegen - Was bring Protest im Netz?". Wenn man versucht das Format einem Genre zuzuordnen, wird man feststellen, dass es sich um eine Mischung von Polit-Talkshow und Reportage handelt.
    Natürlich ist man auch bei "klub konkret" bemühr die junge Zielgruppe mittels interessantem, ansprecheneden Look ähnlich "zdf zoom" oder "bambule" mit flashig eingeblendeten Bauchbinden anzusprechen.
    Inhaltlich ging es um die große Frage der Bedeutung des Internets für die Protestkultur des 21. Jahrhnderts festgemacht an den Bespielen des Einflusses von social media(im speziellen Facebook und Twitter) auf den arabischen Frühling, die dezentrale Organisation Annonymus und das Kony 2012 Video.
    Der im Namen der Sendung enthaltene "Klub" stellt das Setting des Talks dar (Leute und Geräusche im Hintergrund + Bier). Ein nettes Ambiente, sieht anderes aus, nicht mehr, nicht weniger.
    Mich nerven diese immer wieder auftretenden Alliterationen, die in die blöden Namen solcher guten, neuen Produkte eingebaut werden. Genauso wie schon "Mission mittendrin".
    Ansonsten ist das Format um das Vestehen des Publikus bemüht, so wird nie etwas wie ACTA u. Ä. unerklärt gelassen.
    Fazit:
    Mein entscheidendes Bewertungskirterium ist, ob ich die Sendung auch zukünfig anschauen werde, oder eben nicht. Auf jeden fall in mein zukünftige Routine aufgenommen werden wohl Reload, welches großes Potential für die zukünftige Weiterentwicklung birgt und daher das Zeug dazu hat endlich ein würdiges, zweites Games- Magazin neben Game One zu etablieren. Auch "Walulis sieht fern" überzeugt mit seinem Sarkasmus und seiner Medienkritik.
    Immer wieder mal einen Blick wert sind alle anderen Formate auf jeden Fall. Alle haben irgendeine neuartige Komponente zu bieten und daher ihre Daseinsberechtigung.Letztendlich muss ich jedoch resümieren, dass 1Plus mit seinen neunen Sendungen nich an die Qualität der zdf_neo Produktionen rankommt, bin aber dennoch froh, dass man diesen Schritt getan hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen