Ich habe erst überlegt, ob ich mir auch einen dieser "Schieße gehört nicht in den Briefkasten"-Aufkleber auf den Briefkasten klebe. Habe mich aber
bewusst dagegegen entschieden, um hier über den Inhalt zu schreiben.
Ich habe noch nie ein Exemplar der Bild mein eigen genannt
bzw. noch nie eine kompeltte Ausgabe gelsesen. Das 60. Jubileum ist somit eine gute Gelegenheit dieses mal nachzuhohlen und zu überprüfen, ob die in "interlektuellen"-Kreisen weit verbereitete
schlechte Meinung über die Bild zutrifft.
Wer es nicht kennt sollte unbedingt dieses Gedicht von
Enzensberger (gibt’s u .A. hier)lesen. Es bring im Grunde alle Probleme genau auf den Punkt.
Ich schätze durchaus die Übersichtlichkeit von Bild.de, in
der durch prägnante, schlagzeilenartige Formulierung Sachverhalte eliptisch zusammengefasst sind. Als Überblick ist zumidest die Internetseite o.k., sobald ich dann aber nähere infos haben
möchte sind z.b SPON oder Tagesschau. Gerade, wenn es um politische Themen
geht, wie zb. Rücktritte usw würde ich niemals auf Bild gehen, obwohl die meist
mit die ersten sind, die die News raushauen.
Sie gilt gemeinhin als volksverdummender Bockmist in dem
Jornalismus und Meinung immer auf unseriösester Manier von einander ungetrennt
im ein und demselben Artikel zu einer Soße von irreführender Verzerrung und interlektueller Anspruchslosigkeit
vermengt werden. Sie ist suggestiv und persuasiv. Es sollte also nicht „bild
dir deine Meinung“ sondern eher "übernimm unsere Meinung" heißen. Diese demokratiefeindliche, populisitsch Ausgeburt ist getragen von der zurückgehenden Bedienung des eigenen Verstandes (sapare Aude! -Kant) in offensichtlich großen Teilen der Bevölkerung. Das soll kein elitärer Rant über die Naivität mancher Leute sein. Es geht nur darum das dazu beiträgt, dass wir zu vor
–aufklärerischen Zeiten zurückfallen.
Auf twitter "trendete" die Bild Sache den ganzen Tag. U.a. Der
Hashtag Bild, Briefkasten, Umschlag. An sich natürlich an sich gut für den Springer Verlag. Beim Thema Umschlag ging es aber nunmal draum, dass die Leute, die im vorhinein an
den Verlag geschrieben haben um ihren Verzicht auf das Gratis-exemplar
auszudrücken einen roten umschlang bekommen haben.
Es waren in Übrigen 0,6% der deutsch, die das tatsächlich
gemacht haben. Solche und einige weitere interessante Fakten über diese Riesen Marketing Aktion habe ich hier gefunden.
so jetzt aber mal konkret zum Inhalt der Gratis-Jubiläums-Ausgabe
Ich habe natürlich schon erwartet dass man einige Eingenwerbung betreiben wird aber so plumb und wenig subtil? Diese Ausgabe ist eine reine PR Maßnahme, die bei mir aber sowas von nach hinten los ging. Ich bin in meiner Annahme der Nutz- und Gehaltlosigkeit dieser sogennanten "Zeitung" aufs krasseste bestätigt. Der Inhalt ist, zumindest nach meienem Befinden in Zeiten von europaweiten Staatsschuldenkrisen, politischen Spannungen in Syrien, Griechenland usw. extrem belanglos.
Es wird wirklich jeder Versuch unternommen einen Status der Bild als wichtigen Kontributor und etablierten Bestandteil deutscher (pop)-Kultur zu suggeriren.
die Ausgabe ließt sich, und das so nehme ich an, ist nicht immer so (es handlerte sich ja um die Jubiläums-Ausgabe), wie eine reine, charmlose Lobeshymne auf die eigenene Relevanz, Innovativität und Marktführerschaft.
Auf Seite 12 bspw. wird proklamiert wie Bild vielen Leuten in Not geholfen hat. das ist natürlich aller Ehren wert; ich würde lieber ein halbwegs seriösen, öffentlich-rechtlichen Reportage-Magazin kontaktieren, um der springer presse nicht unnötig Futter für die PR zu geben.
Ok die Intervies mit Gerhard Schröder und Jürgen Klopp waren jetzt nicht, sagen wir.. uninteressant, genügten aber natürlich kaum einem tiefergehenden Anspruch.
Man hat in höchsten einer halben Stunde jeden Krümel an Informtion, der in dieser "Zeitung" steckt zusammengeratzt und ist genauso schlau (oder dumm) wie vorher.
Man hat das Gefühlt, dass genau das auch so intendiert ist. Es sollen keine wichtigen Fakten präsenteirt werden, weshalb man diesen sie auch nur bestenfalls als Entertainment sehen sollte.
Der einzige wirklich journalistische Inhalt befindet sich im Sport-Sektor..wie überraschend..
Fazit:
Der infaltionäre gebrauchte Begriff der Volksverdummung in Verbindung mit diesem Print-Produkt trifft leider zu. Sie ist das Papier nicht wert auf der sie
gedruckt ist.
Zusammen mit dem RTL-Nachmittagsprogramm trägt die
Bild-Zeitung zur ultimativen Verfall der (Lese-) Kultur in Deutschland bei. Sie
ist sowas wie das gedruckte Pandon zu Taff und den RTL2 News.
Bei all der Kritik muss man ihr jedoch lassen, dass sie
immer wieder durchaus gute investigative Arbeit geleistet hat und eine aktive Presse bekantlich auch zum gedeihen der Demorkattie beitragen kann, andererseits aber auch zur Diktatur bzw. Vereinheitlichung der Meinung führen kann.
Auf der Website alle-gegen-bild.de wurde es dann nochmal ein kompaktes, zutreffend formuliertes Zitat angeführt:
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