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Freitag, 8. Juni 2012

the Walking Dead Season 1 + 2 Review


 
    Dies ist also die "neue"(seit Oktober 2010) Serie des US-Senders AMC, 
     die sich auch schon für "Breaking Bad" verantwortlich zeichnen. Die ersten beiden Staffeln der Zombie-Apocalypse in Serienform sind bereits gelaufen, wobei die 1. Season (6 Episoden) eher preview-charakter für das hatte, was diese Serie in Zukunft fähig sein wird zu leisten. Die 2. war dann mit 13 Folgen schon deutlich ausführlicher. In Deutschland lief bzw. soll das Ganze auf RTL2 laufen. Für mich als puristisch Veranlagter völlig egal, ich gucke es eh auf englisch. Apropos: Durch das Setting bei Atlanta, Goriga hat fast jeder der Hauptpersonen einen, teilweise doch recht deutlich ausgeprägten "southern accent", was die englische Fassung sicherlich nicht leichter zu verstehen macht. Nach etwas Eingewöhnungszeit geht das jedoch ganz gut.

Die Idee einer dramatischen Horror Geschichte im Setting der Zombie-Apocalypse ist nicht sonderlich kreativ oder innovativ. Dies in Form einer Serie umzusetzen ist hingegen, zumindest nach meinem Kenntnisstand, neuartig oder zumindest sicherlich mit dem Produktionsaufwand, der hier betrieben wurde einmalig.
Es wird definitiv nicht an Kunstblut und abgetrennten Körperteilen gespart. Die Macher scheuen sich nicht, auch mal die ekeligeren Sachen draufzuhalten und auch das Grauen einer solchen Apocalyse darzustellen.
 
Es geht also, wie man es sich schon denken kann um eine Gruppe von Überlebenden in der post zombieapocalypse im Kampf gegen die sog. Walker. Hier steckt übrigens einer der häufigst genannten Kritikpunkte an der Serie. An sich ist sie sehr auf Realismus getrimmt, weswegen es unlogisch erscheit, dass ganz normale Leute, Untote nicht mit dem popkulturell-verankerten, gängigen Begriff „Zombie“ bezeichnen würden.



Ein ganz großes Problem, dass Horrorfilme heutzutage haben ist oft, dass das Identifizieren mit den Protagonisten schwer fällt, weil diese sich nicht clever bzw. so verhalten, wie man es vermutlich selbst in den entsprechenden Situationen tun würde. Hier ist die Gefahr eines uncanny Valley immer recht hoch. Doch Entwarnung: Dieses Phänomen taucht in Walking Dead zum Glück so gut wie garnicht auf. Wobei ich mich schon wundere, warum man nicht einfach einen Schutzwall o.Ä. mit einem Graben als Falle oder so errichtet, um sich dem Aufenthaltsort nähernden Walker aufzuhalten. Das ist aber auch das Einzige.

Natürlich liegt der Fokus der Serie klar auf der Dynamik innerhalb der Gruppe, was immer wieder Soap-artige Züge annimmt. Das lasse ich jetzt mal wertfrei so stehen.

Season  1

Die erste Episode, die übrigens wie auch das 2. Season Debut-Folge 60 min. Laufzeit umfasst, wirft bereits genügend offene Fragen auf, macht mögliche Storylines erahnbar (Konflitk Shane-Rick, der unausweichlich scheint sobald rauskommt dass Lori und Shame eine Beziehung haben). Von daher denke ich dass kaum jemand, der die erste Folge gesehen hat, nicht das Verlangen entwickelt hat diese Serie weiterzugucken. Also wer noch nichts von Walking Dead gesehen hat, sollte sich die 1. und 2. Folge zu Gemüte führen, da diese bereits fast alle essentiellen Elemente der Serie und dann entscheiden, ob es dem eigenen Geschmack entspricht.
In den ersten Folgen geht es vor allem bei der Gruppe um Rick und Glenn ums nackte Überleben. Hier gibt es gleich einige nette Ideen. So reagieren die Zombies auf Geräusche und Gerüche, die ihnen dabei helfen Menschen zu erkennen. Warum also nicht die Eingeweide von erledigten Untoten rausreißen und um den Hals hängen, um durch die gewaltige Masse an Walkern durchzuschleichen?
Wenig später merkt man, dass sozusagen das 2. Standbein der Serie dann aus Konflikten zwischen den Überlebenen bestehen wird.
Es wird relativ fürh (Episode 4) klar, dass bisher wichtige Charaktere nicht unter Schutz stehen und zu jeder Zeit eine solche wichtige Person sterben kann. genau diese Gnadenlosigkeit ist für meinen Geschmack genau das richtige. Viel zu oft hat man als Zuschauer die Schemata bzw. die Verläufe solcher Serien vorhergesehen und antizipert, wodurch oft große Teile der Spannung verloren gehen. Dieser Anklage ist diese Serie nicht schuldig.

Es deutet sich ebenfalls beriets an, dass einige Überlebende anfangen durchzudrehen und sich gegen die Gruppe wenden. Gegen ende der 1. Season beginnen die ersten klaren Anzeichen für die Schattenseiten Shanes ans Licht zu kommen.

Auch wenn die Gruppe in einer Forschungseinrichtung sind und mit einem Wissenschaftler sprechen, gibt es nicht wirklich viele Erkentnisse über die Herkunft des Viruses. Hier lässt die Serie noch ein wenig zu wünschen übrig, weil das "Warum" der apokalypse fast überhaupt nicht untersucht wird.

Die erste Staffel ist schon richtig gut. Sie ist irgendwie erfrischend. Man freut sich am ende darauf mehr davon zu sehen und das ist ja immer ein gutes Zeichen. 


Season 2

 Die 2. Season beginnt mit 2. prägenden Ereignissen und zwar dem -spoiler- verschwinden von Sophia und dem Schuss der Carl(Chandler Riggs) trifft. Diese ziehen sich dann durch die erste Hälfte der Staffel. Die Auflösung von Sophias verschwinden ist so konsequent wie überraschend.

Die Charakterentwicklung von Shane empfinde ich als essentieller Bestandteil. Er ist irgendwie der Krebstumor, der in der Gruppe wächst, zunächst von eingen Seiten noch Unterstützung erhält, von anderen durchschaut und als gefährlich eingestuft wird.


All die Konfrontationen und der damit verbundene Spannungsaufbau kulminieren im Aufeinandertreffen, im Showdown in Folge 13. Nebenbei gibt es noch einen epischen Angriff auf die Farm. In dieser letzten Folge stecken so viele Special effects, wie in jedem Hollywood Zombie-Film.

Was die anderen Charactere angeht, muss ich sagen, dass T-Dog als einziger wirklich relativ blass bleibt. Ihm fehlen Screen-time und differenzeirte Meinungen/Momente/Taten. Er ist häufig der Mitläufer, der Macht, was von ihm verlangt wird.

Einer der größten Unterschiede zur 1. Season ist der, dass die Gruppe sich an einem, bis zu den letzten 2 Episonden sehr sicheren Ort befindet. Durch diese gefühlte Sicherheit auf der Farm rückt der Fokus eher auf die zwischenmenschilchen Konfikte der Lebenden.

Weil, wie es in America bei TV Serien üblich ist, die writer der Episoden ständig fluktuieren, kommt es vor das die Episonden vom Aufbau und von der erzählerischen Sturktur her teilweise grundlegend andes sind. So gibt es eine Episode, in der das Ende am anfang vorweg genommen wird.
Wieder andere beginnen mit einem Rückblick vor die Zeit der Walkers. Diese Rückblicke werden generell immer mal wieder eingestreut und stellen eine nette Abwechslung dar, wenn sie die Hintergeründe der Personen beleuchten.
Bei Zombie-Filmen fällt es zumindest mir immer etwas schwer eine Transzendenz heruszuarbeiten, eine weiterführende Bedeututung und Aussageabsicht. Zumindest in die Nähe eines solchen Anspüruches kommt folgendes.
In Folge 11 wird die Frage nach der weiteren Behandlung des Gefangenen diskutiert. Hier bewegen sich die Protagonisten in der moralischen Grauzone. Soll man das Risiko eingehen ihm am Leben zu lassen oder doch lieber eiskalt umbrigen, um sich selbst zu schützen.
Dale ist hier die Stimme der Vernunft bzw. der Humanität. Es ist dann irgendwie bezeichnend, das es ausgerechnet er ist, der dann so unglücklich zu Tode kommt und lebend gegessen wird.

Am Ende starben als 2 der Hauptpersonen. Das kommt nicht nur überraschend, auch wenn es sich bei Shane angedeutet hat, dass er in letzter Konsequnz aus dem Weg geräumt werden muss, sondern ist auch durchaus bewegend inszeniert. Man will eigentlich nicht, dass diese Charactere sterben, weil sie der Serie bisher viel gegeben haben.
Wie Kirkman, der Schöpfer der Comic-Vorlage im der 1. Episode Talking dead(einer Talkshow speziel für Walking dead) gesagt hat. Sie haben das Ziel unvorhersehbar zu sein. Sinngemäß: anything can happen to any of the characters at any time.

Zum Ende wird noch etwas Mistery um die Ausbreitungs und wirkungsweise des Viruses angedeutet. Hier wird dann schön der Bogen zurück zur vorletzten und Letzten Folge der 1. Staffel bezogen.
Ganz gut finde ich noch, dass auch in der 2. Season immer mal weider eingestreut gezeigt wird, wie Ric den Vater und sein Kind aus der aller ersten Folge immer noch im Kopf hat und versucht diese irgendwie zu erreichen.

Auch Deryls Bruder Merle, der in der 1. Season von der Gruppe zurück gelassen wurde erhält hier wieder einen Auftritt in der Phantasie(oder auch nicht) seines Bruders. Es bleibt offen, ob er noch am Leben ist.


Ausblick
Die 3. Season startet in den USA im Herbst diesen Jahres. Für die 3. Staffel wird es interessant zu sehen, wie die Serie ohne die bisher tragenden Charactere Shane und Dale auskommen. Für Ersatz ist, wie man ja im season finale erfährt, schon gesorgt. Auch die neune Gruppendynamik, die sich durch Ricks Aussagen andeutet ist neben der neuen Figur der große Ciffhanger für den Herbst 2012.

Ich hoffe, dass in Zukunft mehr Fokus auf die Forschung bzw. das Mysterium um das Virus gelegt wird. Ich finds immer cool wenn das sinnvolle Erklärungen für Zombie-Dasein gefunden werden können.

1 Kommentar:

  1. Ich habe Dir ja bereits die ersten zwei Bände der Comicreihe vorgestellt, die ich ja auch GENIAL fand. Diese Serie hält sich auch so einigermaßen an den Comic. Einige Szenen sind natürlich im Comic nicht enthalten, genauso wie der Inhalt der letzten Folge. Nichtsdestotrotz erkennt man als Comic-Leser den Inhalt ziemlich schnell und hat auch direkt einen guten Bezug zu den Charakteren. Diese werden übrigens allesamt perfekt gespielt. Besonders Rick´s Frau, gespielt von Prison Break Star Sarah Wayne Callies, ist absolut PERFEKT besetzt worden. Die erste Staffel dieser Serie bezieht sich im übrigen nur, was ich erst seltsam fand, auf den ersten Band der Comics, wer es also nicht erwarten kann, zu erfahren wie es weitergeht, kann ja schon mal weiter lesen.

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